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Podcast #006

Wut und wie Du mit ihr umgehen kannst.

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Jeder von uns wird manchmal wütend, jeder kennt das Gefühl. Oft reicht ein kleiner Anlass und wir sind auf 180. Woher kommt diese Wut? Was genau passiert, wenn wir wütend werden? Und schließlich: Wie kommen wir aus der Wut wieder raus? Darum geht es in dieser Folge mit Alex und Erik.

Wie gehst Du mit Wut um? Wie schaffst Du es, wieder auf Normaltemperatur abzukühlen?

Alex & Erik haben sich auf den Weg gemacht, eine Community für starke Männer und solche, die es werden wollen, zu gründen. Und dabei geht es nicht um körperliche Kraft, sondern um ein starkes SELBST-BEWUSST-SEIN und das bewusste SELBST-WERT-GEFÜHL. Sie wissen noch nicht, wo sie der Weg hinführen wird und so ist auch dieser Podcast der Einstieg in ein großes Experiment. Ausgang ungewiss.

Wir laden Dich ein, dabei zu sein. Zu folgen, zu lauschen und Dich mit Fragen und Kommentaren einzubringen.

Transkript zum Lesen:

 

Wut und wie Du mit ihr umgehen kannst.

 

ERIK: Ja, aber es geht hier auf jeden Fall ums Thema Wut. Das ist schon manches Mal auch so ein bisschen. Vielleicht mache ich mal kurz den Start, wenn du magst und wenn du, wenn du was machen werfen, weil du hast dich super vorbereitet und ich bringe ich dann gleich ins Spiel, denn dann habe ich auch zumindest was gesagt, was du ist.

ALEX: dann nicht mehr aufhören zu reden oder was?

ERIK: Ja, es gibt gewisse Erfahrungswerte, die ich habe.

ALEX: Lass den bloß nicht jetzt quatschen kommen. Das könnte da ja nein.

ERIK: Thema was? Was ich einfach festgestellt habe in der Recherche, war das Thema Wut. Insofern hab ich erst mal bei mir selber recherchiert. Wie froh bin ich wütend. Was macht mich wütend? Wo, wo? Und in erster Linie liebe ich diese Wut auch aus, weil ich gespürt habe, das Modell oder recherchiert habe. Das meint, dass Wut bei uns in der Familie. Nicht angesehen war. Sondern da wurde dann. Entweder wurde ich allein gelassen, wenn ich mal wütend waren auf einen richtig, richtig zickig war, dann kommt mal wieder. Wenn du dich beruhigt hast.

Wut darf man nicht sehen.

Ja, also es wurde nicht willkommen geheißen. Die Wut, sondern die Wut wurde eigentlich immer. Die wollte man nicht sehen. So, und das ist immer das Thema des. Nicht hinschauen wollen Nichtakzeptanz dieses Gefühls bei Freude und Traurigkeit das häufig ganz anders aus. Bei Traurigkeit auch nicht immer. Da hat man, geht man eher unser Mitgefühl. Bei Wut. Das macht einem eher Angst, weil dahinter irgendwie auch sonst so ein Zorn manchmal aktiv aggressives fatal Verhalten steht. Manchmal auch so ein bisschen passiv aggressives Verhalten.

Und das sieht keiner so richtig gerne. Und dann habe ich irgendwie, so habe ich festgestellt, dass bei uns eigentlich Wut immer mehr in der Diskussion in Diskussion ausartet und dass man die Wut eher in hübsche Sätze verfasst hat, anstatt. Die wirklich auszuleben und ausleben zu können und. Ich weiß jetzt heute nicht, ob mir das jetzt. Total geschadet hat, das kann ich jetzt gar nicht sagen, aber auf jeden Fall weiß ich, dass dieses Gefühl kein willkommenes Gefühl in unserer Familie war und das ist und das hab ich dann auch festgestellt, weil ich habe mal Freunde gefragt und so. Und bei denen war das ähnlich.

Wutkultur

Also es war ganz selten, dass es da eine so ne, so eine Wutkultur gab. In den Familien, dass die gesagt haben okay komm, wir schreiben uns jetzt mal 10 Minuten an, quasi mitsammen. Ja, wo jeder seine Wut loswerden wollte und loswerden konnte. Aber das war eher sehr selten. Und wenn, dann was sie nicht. Das waren noch häufig die nicht so angesehenen Familien, wie ich feststellte. Obwohl es vielleicht die ehrlicheren waren. Man weiß es nicht genau. Also zumindest mit dem Gefühl umgehen. Ehrlicher so

ALEX: Auf eine gewisse Weise schon klar. Ja. Ja gut. Wut wird gerne unterdrückt in der Beziehung. Ach Quatsch. Beziehung auch. Aber auch in der Erziehung an. Also es ist schon tatsächlich so, dass die Kinder, die wütend werden, keine guten Kinder sind. Und ich glaube, das Gefühl kennt jeder von uns. Kein gutes Kind zu sein. Das Gefühl kennt jeder. Das kann natürlich häufig auch passieren. Wenn. Wenn du wütend wirst. Aber das sind ja spannende Zeigs ab.

ERIK: Ja und übrigens nochmal ganz kurz auch von den Fachleuten. Es ist ja nicht nur Familie, sondern es ist Schule, wo Pädagogen sind, das ist Kindergarten, wo ja auch Fach Personal im Prinzip ist. Die wollen das auch alle nicht sehen. Also das ist ja, das ist ja im Prinzip ein Konsens der Gesellschaft.

Gesellschaft und Wut

ALEX: Ja, Wut ist nicht gut. Wut ist nicht gut. Genau. Ja und es ist interessant. Ja, auch gerade, weil es so wütende Zeiten sind. Habe ich das Gefühl, dass sich gerade so ein bisschen die Wut auch grade erst so ein Stück weit hochschaukelt. Ich glaube, dass wir da noch ganz viel Wut sehen werden. In diesen Zeiten gerade sehr spannend ist das wer Wut sowieso jeden Tag irgendwie fühlen und spüren. Also ich kenne das Gefühl, ich kenn ein Gefühl von latenter Wut.

Ich kenne ein Gefühl von Wut, die sehr schnell entstehen kann. Also da braucht nur so ein Vollidiot vor mir auf der Autobahn mit 80 auf der linken Spur zu sein. Dann werde ich wütend. Sehr schnell. Und das ist natürlich ein Gefühl, was du auch kennst. Von ganz vielen Menschen. Als Menschen sind. Ich glaube, wir haben ganz, ganz viel latente Wut in uns. Und die Frage ist natürlich Was ist Wut eigentlich und wo kommt Wut her? Und da habe ich mal ein bisschen recherchiert und mich so ein bisschen schlau gemacht und. Das Interessante ist, du hast es ja schon angesprochen.

Wut ist sehr eng verbunden mit Aggression.

Und das Interessante ist, wenn du dich da mal ein bisschen schlau machst oder dahinterguckst, ist tatsächlich Aggression das eigentlich? Oder ist Aggression das, was der Wut vorausgeht? Also Aggression ist nicht das, was aus Wut heraus entsteht, sondern ist eigentlich das, was der Wut vorausgeht. Und Aggression kennen wir im Grunde genommen in zwei Dimensionen. Nämlich einerseits, wenn es darum geht, etwas haben zu wollen, also mir was zu nehmen, dann brauche ich Aggression. Und das ist erst einmal kein Gefühl.

Aggression ist sozusagen, wenn du so willst. Ein natürlicher Impuls, eine natürliche Energie, um etwas zu bekommen, also um z.B. etwas zu essen zu bekommen. In früheren Zeiten, was notwendig aggressiv zu werden, indem man einfach, schlicht und ergreifend ein Tier umbringt. Das müssen wir heute nicht mehr tun. Wir gehen heute in Supermarkt, überlassen das anderen. Aber in Urvölker ist das natürlich so. Also die Jagd ist sozusagen ein ganz wichtiges Element, um zu überleben.

Aber auch eine Aggression in Form von Ich nehme mir etwas, was mir vielleicht nicht gehört. Ich nehme mir etwas, um überleben zu können. Das ist so dieses eine Element von Aggression. Und das andere Element von Aggression ist, dass du dich auch abgrenzt. Also wenn dich jemand angreift, dann musst du dich wehren können. Und das geht in der Regel mit Aggression einher.

Aggression = Element zum Überleben

Und so gesehen ist Aggression eigentlich nichts Schlimmes, sondern schlicht und ergreifend ein Element zum Überleben. Und das ist tief in uns drin. Und das brauchen wir auch als Lebenselement ist es schlicht überlebenswichtig. So. Und das Spannende ist Die Wut entsteht dann, wenn du entweder etwas nicht kriegst, was du haben willst. Oder wenn du nicht gesehen wirst, wenn du nicht wahrgenommen wirst. Oder wenn jemand tatsächlich etwas tut, was du nicht willst. Also in Situationen der Abgrenzung, in Situationen des übergehend, in Situationen des nicht gesehen werden Werdens usw. da entsteht Wut.

Also einfaches Beispiel Ich spreche mit meiner Frau und sie nimmt einfach mein Argument nicht wahr. Und ich sage es zweimal, dreimal, viermal und irgendwann werde ich einfach lauter und irgendwann entsteht dieses Gefühl der Wut, weil sie mir gefühlt nicht zuhört. Nicht wahrnimmt, was ich sage. Mein Sohn, den ich dreimal auffordere, seine Schuhe endlich anzuziehen, weil wir los müssen zur Schule.

Und beim vierten Mal werde ich lauter. Und daraus entsteht natürlich ganz, ganz viel. Wenn ich das nicht bewusst wahrnehme, entsteht daraus natürlich ganz, ganz viel, indem ich dann z.B. auch möglicherweise an irgendeinem Punkt so wütend bin, blind vor Wut, dass ich vielleicht zuschlage, dass ich laut werde, sehr laut werde. Dass ich also richtig aggressiv werde, auch beängstigend aggressiv für den anderen übergriffig werde. Und so weiter und so fort. Das Interessante ist jetzt also die Aggression. Das will ich damit sagen.

Die Aggression geht der Wut nicht hinterher, sondern sie geht ihr voraus.

Also ein natürlicher Mechanismus, der stattfindet. Aber ich werde da nicht wahrgenommen. Ich werde da nicht gesehen. Ich fühle mich dann nicht ernst genommen und was auch immer. Und daraus entsteht die Wut. Und das kann man sich ja jetzt, in diesen Zeiten auch wunderbar vorstellen. Also eine Regierung, die uns sozusagen alle einsperrt auf eine gewisse Art und Weise und wir überhaupt keine Chance mehr haben, uns zu artikulieren. Also wir werden gar nicht wahrgenommen, weil diese Regierung kennt nur diese eine Maßnahme, gefühlt nur diese eine Maßnahme. Und du hast mir ja auch erzählt, dass du wütend bist auf die Maßnahmen, weil es tatsächlich bedrohlich ist und z.B. jetzt wirtschaftlich.

Für viele Menschen da draußen ist es gerade wirtschaftlich bedrohlich. Und niemand nimmt diese Not sozusagen wahr. Oder nimmt sie scheinbar nicht ernst und daraus entsteht Wut. Daraus entsteht Wut durch das nicht gesehen werden. In dieser Not.

ERIK: Eine Sache kurz vor mir.

ALEX: Also nein, ich will hier kein Referat halten, das soll schon ein Dialog bleiben.

ERIK: Schade ich habe schon Kaffee gekocht nebenbei und hab gedacht das wird jetzt eine schöne Stunde. Nein, nein. Was ich erstmal sagen möchte ist, natürlich bin ich wütend über die, die das Ausmaß dieser Maßnahmen, wie sie mich betreffen. Ich fühle mich nicht eingesperrt. Ich glaube, wenn ich so rausgucken, es laufen viele Leute draußen rum. Also ich glaube, die wenigsten sind wirklich eingesperrt. Wir werden eher von Dingen ausgesperrt, wie ich finde. Und das kann ja stehe ich auch wütend machen. Klar, logisch

ALEX: Kommt auf dasselbe raus.

Gastronomie

ERIK: Es ist im Prinzip ist es ja das gleiche. Ja gültig, aber für mich nicht eingesperrt. Ich kann mich frei bewegen. Ich fühle mich nur von irgendwie. Ja, ich bin finanziell gerade ein bisschen durch Corona angeschlagen, weil ich mit Gastronomie zu tun habe und das findet ja gerade nicht statt und schon seit Monaten nicht statt. Und insofern ist es gerade für mich auch ein bisschen. Ja, habe ich, da ich schon eine gewisse Wut drauf, wie man das nun machen kann. Einfach so, um mir mein Geschäft zu zerschießen. Und das ist wohl das, was ich sage. Das muss doch nicht sein. Und das macht mich schon wütend. Danke erst mal. Ich finde, ich habe gerade ein bisschen was gelernt.

Es war mir so nicht bewusst, dass erst die Aggression da ist und dann die Wut. Ich habe nur festgestellt, bei mir und auch bei meinen Klienten zum Teil, dass es das Wut ganz viel mit Ohnmacht zu tun hat. Dass in dem Augenblick, wo ich nicht weiß, was kann ich jetzt tun.

Ich bin im Prinzip einer Macht ausgeliefert, die höher ist als das, was ich tun kann.

Dann kommt diese Wut hoch, weil das der letzte Ausweg ist. Dem ja, dem, dem Luft zu geben, dem Raum zu geben.

ALEX: Was auf der anderen Seite oder was auf der anderen Seite auch das Gefährliche ist. Für die Machthaber also die dies sozusagen. Du bist ohnmächtig ohne Macht und die anderen also eingeschränkt von denen, die die Macht haben. Und das ist natürlich super gefährlich für die, die die Macht haben, weil ohnmächtige Leute werden wütend, immer früher oder später. Na, jetzt kann das natürlich massivst unterdrückt werden und so weiter. Aber es wird immer einen Punkt erreichen, wo das nicht mehr geht. Wo sich die Macht da nicht mehr halten kann.

Wut lässt sich nicht lange „schlucken“.

ERIK: Ja, das glaube ich ehrlich gesagt auch, weil die Wut lässt sich ja nicht dauerhaft schlucken. Das habe ich auch so festgestellt, als wir auf Lesbos waren zum Seminar. Da haben wir auch über das Thema Wut gesprochen. Und da haben wir mal geguckt Wo steckt die denn bei uns? Wir wollten mal die spüren. Wir wollten mal fühlen, welches Körpergefühl sich dort zeigt, wenn ich Wut habe. Und da bin ich mit zwei anderen.

Weil wir jetzt gemerkt haben, dass wir die Wut immer, immer, immer schlucken, immer, immer runternehmen, immer irgendwie nicht ausleben wollen. Die so wegdrücken, dass dieses Gefühl von Wut immer mal größer wurde. Und dann haben wir uns mal, das war so lustig anzusehen und so befreiend. Aber auch wenn wir uns an Strand gestellt es war gar nicht weit entfernt, waren irgendwie Badegäste. Die haben uns ein bisschen für verrückt erklärt und haben geschrien.

Wut herausschreien befreit.

Wir haben uns einfach an Strand gestellt und aufs Meer geschrien, unsere Wut raus gebrüllt bis zur Heiserkeit und wir konnten alle nicht mehr so ganz toll sprechen, die nächsten zwei, drei Stunden. Aber es war so gut und wir haben so gelacht. Nachher dabei. Und das ist auch das, was ich so feststelle, wenn, wenn zwei Wütende sich entladen. Ja. Oder wenn ein Wütender sich entlädt, meinetwegen auch in rumschreit und rum wütet, dann dauert das nicht so lange. Meistens ist das eine relativ schnelle Reaktion. Und dann ist es entladen, da kommt häufig ein Lächeln danach oder ein Lachen oder ein befreiendes Gefühl. Schau den Leuten in die Augen, werden sehen, denken die Ohoh.

Ja, das musste jetzt echt mal raus …

und wir schließen da was ein, was eine irre Energie hat.

ALEX: Ja, total, total riesige Energie. Nur was ich? Also das ist dann sozusagen der Ausgang, wenn es gut geht. Also wenn man dann wirklich wütend ist und auch den anderen in seiner Wut auch ein Stück weit lassen kann und dann vielleicht sich gegenseitig anschreit oder ich bin allein, ok, dann kann das sowieso gut funktionieren. Aber der Punkt ist natürlich, dass es manchmal nicht so gut funktioniert und Wut tatsächlich auch Dinge auslösen kann, die dann vielleicht nicht so schön sind und die dann auch. Also die nicht nur nicht schön sind, sondern die einem hinterher möglicherweise auch wirklich leidtun. Und ich glaube, dann ist so ein Punkt erreicht, wo es einfach nicht mehr reicht.

Einfach nur mal laut zu schreien ist einfach das Thema, das sich aus Wut entwickelt, sich Gewalt entwickelt, sich Verletzungen bei anderen ehrlich. Er entwickelt sich, Übergriffigkeit usw. Also da entwickelt sich ganz viel raus, was überhaupt nicht schön ist und was dem Täter möglicherweise dann auch wirklich leid tut hinterher. Und die Frage ist natürlich dann:

Wie kommt man gar nicht erst in diese Wut rein?

Weil das man da am Strand steht und mal laut seine Wut raus brüllt. Ist ja das eine. Ob das immer funktioniert, bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher. Insbesondere dann, wenn du tatsächlich so eine latente Wut in dir hast, die einfach ungeklärt ist, wo du Voodoo, wo alte Verletzungen möglicherweise zutage treten. Also eine Wut, die sozusagen wann anders entstanden ist als in der aktuellen Situation. Und wenn du latent sehr wütend bist, dann kann es natürlich passieren, dass du dich über Kleinigkeiten schon aufregst. Also die berühmte Zahnpastatube, die da eine rollt und der andere. Mittlerweile geht das ja nicht Epplers Dictum. Aber früher war das so, oder? Keine Ahnung. Nicht weggeräumt Klamotten oder irgendetwas, was andere rumstehen lässt.

Oder eben das Kind, was nicht schnell genug seine Schuhe anzieht und so weiter. Das führt dann möglicherweise sehr, sehr schnell in Wut rein, die dann nicht mehr schön ist. Und ich glaube, das kennen viele. Das kennen viele. Dieses Thema. Also so eine unschöne Wut, die und ich will jetzt gar nicht mal ich sage mal so in so einem Täter Opfer Schema sein. Das kann durchaus auch eine KO Kreation sein. Das kann ja durchaus auch eine Verbindung sein, wo sich beide mit arrangiert haben. So nenne ich das jetzt erst einmal. Ich glaube, dass jemand, der wütend ist, der latent sehr wütend ist oder der so eine …

Grundwut

… in sich spürt, dass der grundsätzlich auch unglücklich ist.

Und da hat das ja nichts mit den auslösenden Elementen zu tun in dem Moment. Also das Klars, was da irgendwie im Weg steht oder. Oder die Socken, die nicht weggeräumt sind, die sind ja nur der Auslöser für eine tiefer liegende Wut, die ganz woanders herkommt und ganz woanders entstanden ist. Und da lohnt es sich dann mit Sicherheit mal hinzugucken. Genauer. Das funktioniert leider. Nicht so gut, wenn man allein ist.

Professionelle Hilfe

Also mit einer professionellen Hilfe kommt man da deutlich besser dran an das Thema und. Aber es ist ein schönes Gefühl, wenn sich das dann tatsächlich dann auflöst. Aber ich glaube, ganz wichtig ist, wenn es vielleicht auch um die Frage geht. Vielleicht hättest du die Frage noch gestellt Wie kann man mit Wut umgehen? Wie kommt man aus der Wut raus? Und für mich sind das da. Ich würde sagen, so vier Schritte.

Also das erste Schritt ist tatsächlich wahrnehmen, dass man wütend ist. Das dürfte jetzt nicht so schwerfallen. Der zweite Schritt ist dann aber zu gucken. Also so ein Stück weit auf Forschungsreise zu gehen und die Frage zu stellen Ich will etwas und kriege es nicht. Was genau ist das also?

Wut, Aufmerksamkeit, Ernst nehmen

Hinter der Wut steckt ja genau das Element immer wieder. Nämlich Ich will etwas und kriege es nicht. Also ich will etwas haben. Ich will eine Aufmerksamkeit. Ich will wahrgenommen werden. Ich will, dass man mich ernst nimmt et cetera pp. Das ist das, was ich haben will in der Situation. Und kriege es nicht also bei dem Sohn, der seine Schuhe nicht anzieht, von dem willst du, dass er tut, was du sagst und das kriegst du in dem Moment nicht. Und das führt mich dann im Grunde genommen zum dritten Schritt, nämlich zu der Frage: Warum will ich das eigentlich, was ich nicht kriege? Ist das jetzt wirklich so notwendig, dass sich das kriege?

Also hier in Hessen ist ja jetzt die Schule wieder offen und wir haben prompt am Montagmorgen. Wieder früh Frühschicht gehabt. Wir mussten deutlich früher aufstehen als die ganze Zeit und mussten natürlich pünktlich los. Mein Fahrrad in die Schule fahren usw. und ich kriegt dann immer Stress. Ja, ich weiß nicht, warum ich den Stress kriegt. Das frage ich mich dann in der Situation, weil es ist ja nicht meine Schule. Ich muss ja nicht pünktlich sein. Und trotzdem entwickele ich dieses Gefühl aus, daraus in antreiben zu müssen, ihm sagen zu müssen, dass er jetzt doch mal machen soll und so weiter, weil wir sonst unpünktlich sind. Wobei wir.

Stimmt ja gar nicht. Er ist unpünktlich, nicht ich. Na und? Und das ist schon mal die allererste Übung dazu zu überlegen Ist das wirklich meins? Ist das wirklich das, was ich jetzt in dem Moment brauche? Oder ziehe ich mir gerade einen Schuh an, der gar nicht meiner ist? Aber es gibt natürlich tausend andere Situationen, die ähnlich dramatisch verlaufen können. Und da geht es wirklich um die Frage:

Will ich das wirklich? Brauche ich das gerade jetzt? Warum brauche ich das?

Und wenn ich damit nicht weiterkommen, dann macht es im vierten Schritt möglicherweise, möglicherweise wirklich mal Sinn, dann da ein bisschen genauer hinzugucken in das Thema und vielleicht auch etwas aufzulösen, was woanders entstanden ist, weil in der Situation selbst. Ist die Wut nicht entstanden? In der Regel ist sie da nicht entstanden. Denn wie ich gerade sagte, was interessiert mich, dass mein Sohn pünktlich kommt? Ist das eine Erfahrung, die er vielleicht machen will?

ERIK: Genau. Im schlimmsten Fall ist man Elterngespräch oder sowas. Aber ich habe kenne genau den gleichen Kram. Kenne ich natürlich auch von meinem Sohn, der jetzt natürlich nicht mehr. Der ist ja schon alt, aber alt. Ja, also zumindest nicht so, dass er noch zur Schule gehen müsste. Ja, Glück. Und wir haben das damals. Oder ich habe das nur jetzt einmal so eingeworfen. Ich habe das damals so gelöst, dass ich gesagt hab, mir ist es schlichtweg egal, wenn du eine halbe Stunde zu spät kommst. Dann wird es für dein Schulleben und für das, was du lernst, an der Schule wahrscheinlich nicht schwierig werden.

Es gibt in anderen Dingen vielleicht schwierig werden, dass du mit Eltern, mit den Lehrern bekommst du das weiter bei den Ärger, die kriegst du nicht. Und so habe ich denen auch ein Stück weit Eigenverantwortung geschickt. So irgendwie 11, 12, 13 oder sowas war. Und das war super. Das funktionierte nachher auch echt gut. Nochmal auf dieses auf deine vier Schritte zur. Mit der Angst zu kommen.

ALEX: Meine Wut.

Angst vor Wut.

ERIK: Wut so Tschuldigung mit der Wut zu kommen. Oh Gott, ich habe Angst vor Wut. Nein. Ich finde, ich würde du als ersten Schritt wahrnehmen, klar. Und als Unterschrift als 1.1. würde ich vielleicht noch nehmen nicht nur wahrnehmen, sondern auch genau fühlen. Wo mir da auch ein bisschen versuchen, bewusst zu fühlen, mich nicht nur von der Wut, also die Wut um die Regie übernehmen zu lassen, sondern eben auch die Wut bewusst zu fühlen, zu gucken, wo steckt die gerade? Was macht die hier gerade mit mir? Vielleicht der in der Form zu gebende Farbe zu geben?

Vielleicht auch einen Namen zu geben? Das hilft häufig ja auch eher bei Kitts. Vielleicht. Bei manchen Erwachsenen hilft das vielleicht auch noch, dass du wirklich dich nicht von diesem Gefühl. Beherrschen lässt, sondern dass du einfach nur dieses Gefühl hast und diese Emotion gerade erlebst und damit lernst, dadurch, dass du sie kennenlernst, dass sich das Du merkst aha, da ist sie wieder. Ich kenne sie. Sie sieht aus so und so. Sie hat vielleicht eine Farbe oder ist heiß oder kalt oder irgendwie wie ein Stein. Oder bin wie ein Vulkan oder wie eine Bombe oder was weiß ich, welche Form und Farbe ich dir geben möchte und mich ein bisschen besser mit der anzufreunden bzw. zu wahrzunehmen. Ich halte diese Wahrnehmungsgeschichte für unglaublich wichtig, genau zu wissen was es was kommt ja auch nichts zu.

Wut als Notfallmaßnahme.

ALEX: Das da bin ich völlig bei dir. Gar keine Frage. Aber sozusagen als Notfallmaßnahmen ist sie in der Regel nicht geeignet. Weil du hast dann in der Regel nicht die Zeit. Also das mal richtig zu durchwühlen, richtig dabei zu sein. Mit der Wut tatsächlich auch ein Stück weit zu arbeiten, wenn du in der Wut drin bist, um gerade sozusagen du dabei bist, so richtig aus der Haut zu fahren. Da ist es einfach, glaub ich. In dem Moment ist einfach nur richtig scheiße. Ich bin jetzt gerade wütend und scheiße, was habe ich jetzt gerade nicht gekriegt? Ich glaube, das sind so die das so eine Art Notfallmaßnahmen. Also ich, da bin ich auch völlig bei dir, dass es natürlich darum geht, die Wut aufzulösen. Und da gehört auch das, das ist das echte Wahrnehmen auch ein Stück weit dazu.

ERIK: Aber ich behaupte jetzt gerade mal, dass wenn ich mich häufiger mit dir mit der Wut auseinandersetze, also wenn ich sie sehr, sehr gut kennengelernt habe, dass ich weniger in diese Notfall Geschichten hineinrutsche, weil ich weiß, was bei mir los ist. Zumindest in der Form der Aggression, also da oder in Form der Wut, da bin ich, bin ich ziemlich fest von überzeugt.

Dauer-Wut.

ALEX: Ja, sicherlich, klar. Also der Heilungsweg sozusagen oder der Weg raus aus diesem Dauerzustand, der der gelingt dadurch garantiert.

ERIK: Ja, das stimmt. Ja, genau genommen ja. Also ich habe mal einen ganz spannenden, eine ganz spannende Sache erlebt, die auch mit Wut zu tun hatte, wie ich sie noch nie so erfahren habe und wo ich da auch lange drüber nachdenken muss. Dann sag mal, wie geht denn das? Das war, wie mir einer berichtete, der. Auch wenn man diese unterdrückte Wut hat, wo Wut nicht auch in den Familien nicht gelehrt wurde, nicht damit nicht umgegangen wurde, sondern das Weggemacht mal weg gehörte, nicht ausgelebt gehörte, obwohl das ungezogen war und wo man sich mit diesem Gefühl nicht auseinandersetzen wollte, da wurde auch keine Lösungsstrategien entwickelt und der hat hatte Wut. Das war ein Gerüstbauer, der hatte Wut und hat diese Wut praktisch übertragen. Was ich super spannend fand, dass sowas geht.

Der ist dann er wusste, er als Gerüstbauer muss immer als erstes kommen. Dann stehen die anderen Gewerke da und kann dann danach erst was tun. Hatte er mal gesagt. Ich komme ja mal eine Stunde zu spät, dann sind die alle so richtig schön wütend. Und dann hat er sich gefreut, weil dann brauchte er die Wut nicht ausleben, sondern die anderen haben geflucht. Na und? Das war richtig entspannt für sie. So ist der mit seiner Wut umgegangen, indem er sie im Prinzip exportiert hat. Das war spannend. Und das geht.

Latente Wut

ALEX: Ist schon gemein. Irgendwie ist das gemein, oder? Weil das Interessante ist das Interessante ist ja das Spiel sozusagen mit der latenten Wut der anderen. Ja ne, weil es reicht ja ein kleiner Auslöser. Eine Stunde zu spät kommen reicht ja, damit die anderen alle auf 180 sind.

ERIK: Und die drehen total frei.

ALEX: Und das heißt ja, bei denen ist schon längst irgendwas angelegt.

ERIK: Klar, na ja.

ALEX: Also ich meine eine Stunde zu spät kommen. Mein Gott. Davon geht die Welt sicherlich nicht unter.

ALEX: Ja, aber das ist an sich. Der hat sich dafür auch zum Teil. Wir haben das erst so erarbeitet, dass es das System war. Aber das Spannende ist, dass er sich natürlich selbst jetzt auch nicht besser fühlte, weil er geht ja jetzt völlig übergriffig mit dem mit der Zeit der anderen um. Und ja, das ist ja wirklich verwerflich.

Wut spüren

Aber für ihn war das eine Strategie, die Wut zu spüren. Aber nicht bei sich. Weil für sich hatte wurde das nicht gelehrt, wird dieser Pfad im Kopf war nicht da, selbst Wut rauszulassen. Also dann hat er gemerkt Okay, das geht auch gut. Wenn ich andere Wütende sehe, dann ist es auch und ich bin der Auslöser. Herrlich. Und mittlerweile hat er das abgestellt. Aber das war nicht nachher nichts nachweislich gut für sein Geschäft. Aber er war nämlich nicht ständig wütend.

Aber manchmal hat er das so gemacht. So. War der pissig und dann hat er gesagt Da können die doch auch sein. Und dann war die Wut übertragen. Fand ich eine ganz, ganz spannende Geschichte. Ich glaube nicht selten.

ALEX: Geht das in unserem Alltag mit den Menschen? Ja, ich glaube auch, da ist da ist ganz, ganz viel. Beim Autofahren ist es ja regelmäßig, wo viel Wut vorhanden ist.

ERIK: Genau.

Kanalisierungsstrategien

ALEX: Aber auch sonst im Zusammenleben hast du das natürlich ganz, ganz oft. Und möglicherweise sind das so Kanalisierungsstrategien von Menschen, dass die einmal einem richtig einen vor den Bug schießen oder aus welchen Gründen auch provozieren. Provozieren ist ja provozieren ist ja eigentlich etwas. Interessanterweise, was ja nur funktioniert, wenn bei einem anderen schon diese Wut Potenzial angelegt ist. Ja, eine Provokation funktioniert ja nicht. Wenn der andere sich nicht provozieren lässt. Otto, provozierst du dich im Zweifel dann selbst mal scheiße? Provokation funktioniert nicht. Was muss ich jetzt noch alles machen und drehst du sozusagen am Rad, wenn deine Provokation ins Leere läuft? Scheisse, dass das und das kennt ja auch jeder. Aber das das funktioniert eben genau über diesen Mechanismus.

Provokation ist ja ein Stück weit auch. Ich habe jetzt mal richtig drauf, damit der andere mich tatsächlich auch wahrnimmt. Und wenn der das dann nicht tut, dann entsteht ja wieder das, was ich beschrieben hab vorhin. Diese Lücke zwischen Ich tu was und der andere nimmt mich nicht wahr, nimmt mich nicht ernst, nimmt mich nicht für voll oder was auch immer. Und daraus entsteht die Wut wiederum bei mir. Also es ist immer dieses Thema. Ich krieg nicht das, was ich will und der Gerüstbauer.

Der wollte, dass die anderen wütend werden.

Was meinste, was bei dem los gewesen wäre, wenn die nicht wütend geworden wären, dann hätte die ganze Strategie nicht funktioniert. Dann hätte die Strand Strategie nicht funktioniert.

Genau. Genau. Aber das ist doch Hammer. Also wenn man das einmal durchschaut hat. Das ist doch was. Das ist doch Hammer. Es ist doch echt mega.

ERIK: Ja, so geben wir auch immer unsere Emotionen weiter. Und das fand ich so spannend, auch wir. Wir bleiben nicht bei uns. Das hat mir diese Situation gezeigt. Ich. Ich versuche es. Das war meine natürliche Strategie, die ich vielleicht auch mittlerweile schon ganz gut geübt habe. Ist bei mir zu bleiben. Zu gucken, was ist. Was ist bei mir los. Wie du schon richtig gesagt worden bist, ein Forscher mal vorzugehen und mal schauen was macht das hier gerade? Vielleicht einmal, ja. Ich versuche immer, es in die Situation zu schauen, wie wenn ich auf einem Baum sitze und ich gucke von diesem Baum Ast. Auf die Situation hinunter und guck mir mal an, was passiert da gerade. Es gibt übrigens das Bild nochmal kurz, denn es gibt ja einen mega mega Film darüber.

Filmtipp: Alles steht Kopf.

Auch über Wut wie alles steht Kopf, alles still steht Kopf, ist Pixar Ding ja so ein Zeichentrick Teil. Aber es ist sensationell und da Scheichs, die je nur auf 4 5 Emotionen ein Glück, Freude, Ekel, Angst genau und Wut und allein wie und dann ist. Das sind die 4 Emotionen, die um 4 oder 5 Emotion, die oben im Kopf gerade an denen an dem Schreibpult spielen für fair für jeden Menschen, der so da ist und dass es so schön sich das anzuschauen, zu gucken wann geht die Wut ab? Was macht die? Wie? Wie? Welche Auswirkungen hat die, die dies dann auch noch so gezeichnet oder gemalt als ein kleines rotes, breites Männchen, was immer, wenn es Wut hat, irgendwie Feuer aus dem Kopf fliegen lässt.

Es ist der Hammer und ein eigentlich der für mich müsste das. Ab jeder Grundschule oder weiterführenden Schule müsste dieser Film gezeigt werden. Wie gehe ich mit meinen Emotionen um oder was sind überhaupt meine Emotionen? Fantastischer Film. Kann ich echt mal vor jemals so richtig empfehlen.

ALEX: Danke für den Tipp. Ich kenne noch nicht, schaue ich mir mal an!

ERIK: Unbedingt, unbedingt auch mit Kindern und mit Es ist richtig, dass so ein. Das ist nichts. Das kann man einfach sich mal anschauen und Freude haben und was lernen und ist für mich der ideale Film.

ALEX: Mach ich, Erik, sehr gut, danke fürs Gespräch.

ERIK: Ich danke dir.

1 Kommentar

  1. Jacob

    Sehr schöner Podcast

    Antworten

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